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Presse

 

Weser Kurier (Stadtteil-Kurier) vom 28.08.08

Zitat:

"Wie aus dem Bilderbuch

(Von Anke Velten)
UTBREMEN.
Vera Knop führt Gäste durch ihr Domizil. Hinter den originalen Holzeingangstüren des kleinen Reihenhauses warten überraschende Perspektiven: Eine Raumhöhe von 3,30 Metern, die Pitchpine-Treppe mit ihren gedrechselten Streben ist sorgfältig geölt. Der Höhepunkt befindet sich aber in dem kleinen Wohnzimmer zur Straßenseite: Handgemalte Rosenblüten an der Decke, und die Wände schmückt eine Bordüre mit einem stilisierten floralen Ornament. "Genau so hat es hier ausgesehen, als die ersten Bewohner im Jahr 1908 einzogen", weiß die Bremerin. 100 Jahre alt wurde die Elmshorner Straße in diesem Jahr. Das feierten die Anwohner und ihre Gäste am vergangenen Sonnabend mit einem Straßenfest mit Kaffee, Kuchen, Tombola und einer vergnügten Nachbarschaft.

Auswärtige Besucher schwärmen häufig von Bremens schönen Wohnstraßen. Ein besonders schnuckeliges Exemplar ist die Elmshorner Straße in Utbremen. Im Unterschied zu vielen anderen Straßen im Bremer Westen hat man hier den zweiten Weltkrieg und die Modernisierungswelle der Siebziger Jahre fast unbeschadet überstanden.

Vincent Karwik kennt die Straße seit seiner Kindheit: Seine Urgroßeltern haben in den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts hier ein Haus erworben; als Kind war er oft zu Besuch. Heute wohnt er selbst darin und genießt die "Nachbarschaft wie aus dem Bilderbuch". An den Schuster mit der Lederschürze am Ende der Straße erinnert er sich noch ("da wurden die Schuhe noch richtig genagelt"), oder an den Friseursalon "Ewald", wo ihm sein erster offizieller Haarschnitt verpasst wurde. An jeder der vier Ecken der Straße gab es ein Geschäft, "und so etwas wäre heute eigentlich auch schön", sagt Vincent Karwik.

"Ursprünglich waren das hier Handwerkerhäuser", erzählt Vera Knop. Der zweitkleinste Typ des Bremer Hauses war für jeweils eine Familie inklusive zeitgemäß großer Kinderschar geplant worden. Meist wohnte aber noch eine weitere Familie darin: Die Untermieter halfen bei der Finanzierung. Als Vera Knop im Jahr 1985 in die Elmshorner Straße zog, war in dem fast 80 Jahre alten Haus die Zeit stehen geblieben; mit viel Sorgfalt restaurierte sie die vielen originalen Details. Die originale Jugendstilmalerei aus dem Jahre 1908 befand sich unter einer Schicht Leimkreidefarbe, die mühevoll und vorsichtig abgewaschen werden musste.

Inzwischen ist die Elmshorner Straße längst in der Gegenwart angekommen: Sogar eine Internet-Seite hat man eingerichtet (www.elmshorner-strasse.de). Auf die hübsche Straße ist man stolz und pflegt einen respektvollen Umgang mit der Vergangenheit. Dass irgendwann einmal das originale Kopfsteinpflaster gegen eine glatte Asphaltdecke eingetauscht werden könnte, bereitet den Anwohnern schon jetzt einige Sorgen. "Wenn das passiert", sagt Vincent Karwik lachend, "dann ketten wir uns alle hier an.
"

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Weser-Kurier am 14.08.08:

Zitat:

"Die "Elmshorner" hat sich ihren Charme bewahrt
Anwohner feiern 100. Geburtstag ihrer kleinen Seitenstraße

Von unserer Mitarbeiterin
Anne Gerling


OSTERFEUERBERG. Straßenfeste gab es in der Elmshorner Straße schon viele. Doch am Sonnabend, 23. August, feiern die Bewohner der 29 schmucken Häuser mit Freunden und Nachbarn ab 15 Uhr ein ganz besonderes Ereignis: Vor genau 100 Jahren wurden die ersten Häuser in der kleinen Seitenstraße zwischen Auguststraße und Flensburger Straße fertig gestellt.

Neben den traditionell im Stadtteil stark vertretenen Arbeitern siedelten sich damals auch andere Berufsgruppen hier an, so gehörten in den 1930er Jahren gleich mehrere Zimmerleute, Fleischer und Schlachter, aber auch ein Maler, ein Bäcker, ein Lehrer, ein Polizeihauptwachtmeister und ein Lokomotivführer zu den Bewohnern. Den Krieg überstanden alle Häuser weitestgehend unbeschadet, viele von ihnen haben ihren ursprünglichen Charakter mit Stuckfassaden und Schmuckverglasung bis heute bewahrt. "Es ist eine schöne Straße", findet wohl nicht nur Anwohnerin Marianne Stöver, die erzählt, man sei besonders bemüht, die Gebäude in ihrem alten Stil zu belassen. Und auch die Kopfsteinpflasterung unterstreicht den besonderen Charme der Elmshorner Straße. Heute mischen sich hier traditionelle und moderne Lebensformen, besonders wichtig ist den Anwohnern dabei der nachbarschaftliche Zusammenhalt.

Wie es früher einmal in der Elmshorner Straße aussah und was sich bis heute verändert hat, ist beim Straßenfest anhand alter Fotografien aus den 1950er Jahren zurückzuverfolgen. Ab 15 Uhr gibt es Klönschnack bei Kaffee und Kuchen, in den Abendstunden soll außerdem der Grill zum Einsatz kommen. Eine große Musikanlage wird zwar nicht aufgebaut - dafür greifen einige Anwohner selbst zur Gitarre. Willkommen sind dabei auch alle, die früher einmal selbst in der Elmshorner Straße gelebt haben."

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