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Historisches

(Warum Walle überhaupt "Walle" heisst...)

 

(Text: Martin Stöver) Die Elmshorner Straße gehört zum Bremer Stadtteil Walle. Walle war vor gut 150 Jahren noch ein Dorf vor den einst mächtigen Stadtmauern Bremens.

Mit der neueren Geschichte dieses Stadtteils beschäftigt sich ein sehr schönes Buch der Kulturinitiative “Brodelpott”, deren Räume sich in der “Schule für alte Musik” gegenüber der “Pulverberg” Schule befinden. Für einen kleinen Jahresbeitrag kann man Mitglied in dieser Innitiative werden, denn der Brodelpott hat viele positive Einflüsse auf diesen Stadtteil. Er betreibt unter anderem die von der Stadt aus Sparwahn geschlossene letzte Bibliothek unseres Stadtteils in Eigeninitiative weiter und bietet sehr viele Angebote für junge und alte Menschen an.

Die Informationen auf diesen Seiten haben wir mit der freundlichen Genehmigung des Brodelpotts aus dem Buch “Walle-Utbremen 1860-1945” übernommen. Hierbei sind wir natürlich nur auf die Daten zu unserer Ecke eingegangen. Dieses Buch ist beim Brodelpott zu erwerben und bietet zahlreiche weitere Informationen und Bilder.

Das Osterfeuerbergviertel
Das Osterfeuerbergviertel gehört zum Stadtteil Walle und beheimatet unsere Straße. Um die Vergangenheit dieses Stadtteils besser einordnen zu können, findet ihr ihr eine Karte von 1851.

karte_von_walle_von_1851_klein.jpgDer Osterfeuerberg war einer der 14 Hügel der Dünenkette, die hinter Bremen flußaufwerts auf der rechten Seite den Weserlauf säumte und in Walle als “Berge” bezeichnet wurden. Abgetragen wurde dieser Hügel schon um 1860, als man Sand für den Bau des Hauptbahnhofs und der sogenannten Geestebahn brauchte. Die Osterfeuerbergstraße war vor dem Bau der Chaussee ein Teil des alten Feldweges von Utbremen nach Burg.
Schon vor Jahrhunderten hatte das Osterfeuerbergviertel eine wichtige Bedeutung für die Stadt, denn der “Galgenberg” diente seit dem 16.Jahrhundert den Bremern als Richtplatz. Der letzte Galgen wurde erst im Jahre 1811 abgebrochen. Anschließend wurde auf dem Galgenberg das städtische Pulvermagazin untergebracht. Als dann aber die Bebauung der Feldmark Utbremen und des Dorfes Walle fortschritt -- die Häuser in der Osterfeuerbergstraße und am Kötnerweg standen wohl schon -- verlegte man das Pulvermagazin 1879 nach Grambke.

Der makabre Nachlaß aus den Zeiten des Galgenberges sorgt bin ins jetztige Jahrhundert für Sensationen. Noch heute erzählen alte Anwohner, wie sie in ihrer Kindheit beim Spielen im Sand gebleichte Knochen “ausgebuddelt” hätten. Das Pulverhaus wurde dann aber abgebrochen, der Sandhügel eingeebnet, und der Platz bekam mit dem Bau der Schulen nach der Jahrhundertwende eine sinnvollere Nutzung, wobei sich der Name Pulverberg als Straßenbezeichnung erhalten hat.

Diese Schule ist oder war die Grundschule einger Kinder dieser Straße. Anbei noch ein Foto aus dem Jahre 1929. Aber eigentlich hat sich am Aussehen der Schule bis heute nicht viel geändert. Naja, nach all den Jahren ist nun unser Bildungssenator im Wahljahr weich geworden und hat genemigt, dass die knapp 100 Jahre alten Toiletten der Schule aus dem niedrigen Haus im Fordergrund des Gebäudes in das innere der Schule verlegt werden. Herr Lembke war zuvor wohl der Meinung, dass hier auf Urinstein gebaut werden kann.

Zurück zu den Fakten: Die Schule an der Schleswiger Straße wurde im April 1901 als unentgeltliche Freischule eingeweiht, die Eltern brauchten also für den Unterricht nicht zu bezahlen. 1911 öffnete genau gegenüber auf der anderen Seite des Pulverbergs -- ebenfalls als Freischule -- die Schule am Pulverberg ihre Pforten.

20 Klassenräume, ein Zeichen-, ein Physiksaal und ein Handarbeitsraums standen zur Verfügung. Zwischen beiden Schulen lag ein Schlackenplatz, auf dem nicht nur Schlagball, sondern auch Fußball gespielt wurde. Im Zuge der Reformbemühungen des Schulwesens nach dem Ersten Weltkrieg kam des zur Gründung einer Versuchsschule im Gebäude der Schleswiger Schule. Heute finden sich hier die Musikschule Bremen und der Brodelpott.

elmshorner_strasse_nur_bild.jpgNaja, und natürlich wurden in dieser Zeit auch die Häuser in der Elmshorer Straße gebaut. Man sagt, dass diese so um 1913 in einer Reihe fertiggestellt wurden.
Vom Typ her sind es einfach Altbremer Wohnhäuser. Viele Leute sagen, dass die Häuser in der Elmshorner Strasse recht klein sind. Das stimmte natürlich auch damals. Jedoch sollte man beachten, dass damals 2-3 Familien in diesen Häusern lebten. Die oft noch vorhandenen Anschluss für Wasser im ersten und zweiten Stock der Häuser zeugen noch von den zwei Küchen pro Haus.

Auf dem linken Foto sieht man die stolzen Hausbesitzer nach ihrem Erstbezug. Welche Hausnummer das Haus auf dem Foto hat, kann man leider nicht erkennen. Vielleicht findet sich ja noch jemand, der den Namen der abgebildeten Familien kennt.

 
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